Weniger Schmerzen durch Physiotherapeuten mit psychologischer Schulung?

Physiotherapeuten werden während ihrer Arbeit häufig mit der Gefühlswelt ihrer Patienten konfrontiert. Langanhaltende Schmerzzustände oder vorausgegangene Unfälle können zu Einschränkungen der Lebensqualität und Traumata führen. Eine Studie konzentrierte sich auf die Fragestellung, ob psychologische Interventionen durch Physiotherapeuten sich positiv auf die Schmerzsymptomatik auswirken können.

Psychologie und Physiotherapie ergänzen sich

Nicht ohne Grund gehören Psychologie, Pädagogik und Soziologie zu den theoretischen Ausbildungsinhalten von Physiotherapeuten. Kommunikative Kompetenzen können nach Ansicht der Experten die Behandlung wesentlich antreiben und die Motivation stärken. Häufig stehen jedoch nicht ausschließlich Defizite in der Motivation dem Trainingsziel im Weg, sondern auch innere Konflikte.

Psychologische Schulung in der Physiotherapie: Studie liefert Ergebnisse

Die Basis der Studie war eine Metaanalyse. Es galt die Frage zu klären, wie sich psychologische Interventionen, durchgeführt von Physiotherapeuten, auf Schmerzzustände, Behinderung und psychologische Effekte auswirken. Im Mittelpunkt standen muskuloskelettale Schmerzzustände. Die Autoren konzentrierten sich auf wissenschaftliche Untersuchungen, mit denen sie drei verschiedene Therapien vergleichen konnten. Dazu zählten die Kombination aus Physiotherapie mit psychologischer Intervention, durchgeführt durch einen Physiotherapeuten, alleinige Physiotherapie und die herkömmliche Behandlung. Eine Ausbildung durch einen Psychologen oder eine psychologisch ausgebildete medizinische Fachkraft waren Voraussetzung, um im Rahmen der Studie als Physiotherapeut psychologische Intervention durchführen zu können. Insgesamt 34 Studien konnten erfolgreich in die Metaanalyse einfließen, da sie alle Kriterien erfüllten. Laut den Autoren existieren niedrige bis hohe Qualitätsnachweise, die belegen, dass durch die psychologischen Interventionen die Behinderung verringert werden konnte. Auch die Schmerzen konnten kurz- und langfristig reduziert werden. Dieser Umstand bezieht sich auf die Kombination von Physiotherapie mit psychologischen Aspekten. Die Effekte stellten sich aber als klein dar. Als Ergebnis wird angeführt, dass Physiotherapeuten, die psychologische Interventionen betreiben, eine Optimierung der psychologischen Gesundheitszustände vor allem bei muskuloskelettalen Schmerzzuständen erreichen könnten.

Unter folgendem Link können die Ergebnisse der Studie eingesehen werden:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29554030

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